Tagesverlauf

Der bestmögliche Tag aus Sicht eines Kindes, das den ganzen Tag in der KiTa ist

 

Ich komme morgens in die Kindertagesstätte und melde mich am Empfang im Erdgeschoß an. Dort ist eine Pädagogin, die mich begrüßt und notiert, dass ich im Haus bin, sowie eine Magnettafel mit zwei Spalten: „Ich bin da und ich bin weg“. Da ich gerade komme, schiebe ich den Magnet mit meinem Foto auf die Seite „Ich bin da“.

 

 

Meine Eltern können dort der Pädagogin am Empfang noch wichtige Dinge über mich mitteilen, Post abgeben, oder Infos von der KiTa bekommen. Z.B. Elternbriefe bekommen, Umfragen zurückgeben, Fotos bezahlen, Einverständniserklärungen abgeben oder mich für das Essen an- oder abmelden.

Dann gehe ich zum Wolkenland, dort ist mein Garderobenhaken. In dem Raum finde ich morgens in der Regel die gleichen Pädagogen an, die mich beim Start in den Tag begleiten. Es sind Anne, Christine, Daniela und Lina. Sie sind verantwortlich für die Kinder und deren Familien, die im Wolkenland ihren Garderobenhaken haben. Meine Eltern verabreden sich ab und zu mit Ihnen, um wichtige Dinge aus der Familie, von mir oder der Kita zu besprechen.

 

Um 8.30 Uhr ist für alle Kinder Treffpunktzeit. Ich muss daran teilnehmen. Da ich schon nächstes Jahr zur Schule komme, treffe ich mich mit allen ältesten Kindern im Schleckerland. Wir heißen dieses Jahr „Die Fußball-Gespenster“. In dem Treffpunkt beraten wir gemeinsam mit den Pädagogen (im Moment Franziska und Dennis), welchen Themen wir mit den „Ältesten“ nachgehen wollen oder was für Projekte anstehen, oder wie wir unsere nächsten Treffpunkte gestalten.

 

Manchmal unterhalten wir uns auch nur oder lachen miteinander. Die Erwachsenen informieren uns am Ende der Treffpunktzeit noch über die Möglichkeiten, die uns nach dem Treffpunkt im Haus zur Verfügung stehen. Außerdem noch, wer von den Erwachsenen wo im Haus ist, welche Räume offen sind oder an welchen Exkursionen wir teilnehmen können. Z.B. Projekte in der Werkstatt, Ausflüge in den Wald oder Kleingruppen in denen zum Beispiel zur Gitarre gesungen wird.


Die anderen Kinder machen ähnliche Dinge in ihren Treffpunkten in kleinen Runden (bis 15 Kinder). Aber nur Sachen, die für ihr Alter passend sind. 


Mein Freund ist bei den Mittleren Kindern. Da gibt es zwei Treffpunktgruppen. Er ist bei Dennis und der erzählt gerne Geschichten vom Nasenmann oder erfindet zusammen mit den Kindern Geschichten. Manchmal liest er auch aufregende Bücher vor, die den nächsten Tag weitergehen. Z.B. Räuber Hotzenplotz.

 

Nach dem Treffpunkt kommt die Zeit, in denen keine Eltern mehr im Haus sind und ich kann im ganzen Haus sein. Ich kann mit den Kindern spielen mit denen ich gerne spielen möchte. Oder in die Räume gehen, die mich gerade interessieren. In dem Raum mit dem Bau- und Experimentierbereich baue ich gerne mit den Brettern und Naturmaterialien oder kann mit dem Mikroskop mir die Dinge ganz genau ansehen. Ich kann aber auch in dem Raum mit den Musikinstrumenten und der Bühne gehen. Dort kann ich mich verkleiden, verwandeln oder schminken und mit Freunden eigene Geschichten vorspielen. Es gibt aber auch noch die Bücherei, den Raum mit den Gesellschaftsspielen, den Bewegungsraum, unseren Mal- und Kreativbereich oder den Raum für die Kleinsten mit Puppen- und Spielwohnung. Also ganz schön viele Möglichkeiten. Ich muss nur darauf achten, dass kein Stoppschild vor dem Raum hängt und die Tür zu ist. Dann kann ich nicht hineingehen, weil vielleicht Kinder mit einer Pädagogin darin sind, die nicht gestört werden wollen. Weil sie z.B. eine Traumreise machen oder etwas spielen, bei dem sie sich besonders konzentrieren müssen.

 

Im Schleckerland kann ich von 9.00 bis 10.00 Uhr frühstücken. Ich finde es toll mit meinen Kumpels zusammen zu frühstücken. Dann können wir uns zusammensetzen, um zu quatschen, lachen und dabei unsere Brotdosen leeren. Es ist immer eine erwachsene Person im Raum, die uns hilft oder mit der wir uns unterhalten können. Manchmal gibt es auch im Nebenraum vom Schleckerland Projekte, an denen ich mich beteiligen kann. Z.B. Kräutertees herstellen, Brot backen, Kekse herstellen oder Smoothies gemeinsam mixen und trinken.

 

In der Zeit von 9.00-12.00 Uhr gibt es noch andere Möglichkeiten, für die ich mich entscheiden kann. Z.B. Projekte, an denen wir andere Menschen oder Orte besuchen; Projekte bei denen wir uns mit spannenden Sachen beschäftigen oder wir bauen etwas, was mehrere Tage oder sogar Wochen dauert.

 

Um 12.30 Uhr gehe ich ins Schleckerland, um Mittag zu essen mit vielen Kindern und einigen Pädagogen. Einige Kinder decken vorher den Tisch und bevor wir uns auffüllen können, sprechen wir ein Gebet und lassen es uns anschließend schmecken. Am Ende räumen wir gemeinsam ab und wischen die Tische.

 

Die meisten anderen Kinder, die nur vormittags im Kindergarten sind, werden ab 12.15 Uhr abgeholt.

 

Nach dem Mittagessen ab 13.00 Uhr haben wir Ganztagskinder den gesamten Kindergarten mit all den Räumen für uns. Bevor wir uns aufteilen, treffen wir uns mit den Kindern und Erwachsenen, die nachmittags im Haus sind. Gemeinsam beraten und überlegen wir, wie wir den Nachmittag verbringen. Ob wir im Haus bleiben, nach draußen gehen oder Ausflüge machen. Manchmal sind wir uns nicht einig und teilen uns auf. Ich bin z.B. gerne im Bewegungsraum und kann mir die Dinge aufbauen und spielen, zu denen ich morgens nicht komme oder die nicht möglich waren. Z.B. mit Anlauf über Hindernisse auf die große Matte springen oder an Seilen klettern.

 

Bis 15.30 Uhr werde ich dann abgeholt. Dann gehe ich nach Hause, nehme meine Sachen aus der Garderobe, gehe zum Empfangstresen und schiebe den Magneten mit meinem Foto in die Spalte „Ich bin weg“. Meine Mama oder mein Papa können dort noch die aktuelle Post mitnehmen oder bekommen die Informationen von den Pädagogen, die für sie wichtig sind und ich werde in der Liste der Erwachsenen als abgeholt eingetragen.

So ist ein typischer Tag in meinem Kindergarten.